Methode

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Stimmseminar 2004

Gesangsunterricht und Stimm- und Sprechtraining ist für jeden sinnvoll,  der seine Stimme als Teil seiner Persönlichkeit erfährt und an seinen individuellen Ausdrucksmöglichkeiten arbeiten möchte.

Durch die Forschung insbesondere der letzten Jahrzehnte können wir heute die physikalischen Abläufe des Singens besser verstehen als jemals zuvor. So wissen wir, dass die Stimme dann stabil und leistungsfähig ist, wenn durch gute Resonanz sogenannte „stehende Wellen“ entstehen. Diese stehenden Wellen, die man beispielsweise durch die bekannten Chladnischen Klangfiguren (https://de.wikipedia.org/wiki/Chladnische_Klangfigur) sichtbar machen kann, führen dazu, dass die Tonbildung leicht und mühelos erscheint und diese als körperlich wie seelisch angenehm empfunden wird.

Jedes schwingende System – also auch ihre Stimme und ihr Körper – strebt nach einem Zustand, in dem möglichst wenig Arbeit aufgewendet werden muss. Wenn Sie beim Singen also schon einmal das Gefühl hatten: „Jetzt fühlt sich alles ganz leicht an“, so haben Sie diese Situation erlebt, auch wenn Sie möglicherweise nicht wussten, wie und warum Sie sie bewirkt haben.

Sie haben in so einem Fall einen Zustand erreicht, den man als Eigenschwingung des Körpers bezeichnen könnte, einen Zustand, in dem man sich selbst stabilisiert und hält.

Auch wenn heute die gerade angedeuteten funktionalen Abläufe physikalisch genauestens beschrieben werden können, so bleibt doch die Frage, wie der Sänger oder Sprecher in der Praxis diesen angenehmen Zustand wohlklingender Resonanz erreichen kann. Das zu erstrebende Ergebnis zu kennen, muss ja nicht zwangsläufig heißen, dass man auch den Weg dorthin kennt und vermitteln kann.
Im ungünstigsten Fall versucht man, den besten Sitz der Stimme durch bestimmte Vorgaben (Kieferöffnung, Lippenstellung, Kehlkopfstellung usw.) zu erreichen, wobei jede Methode andere Schwerpunkte zu setzen scheint und der Schüler sich bei einem Lehrerwechsel immer wieder neuen Forderungen ausgesetzt fühlt.

Sinnvoller ist es aber, darauf zu vertrauen, dass der Körper von selbst die beste Einstellung finden kann, denn es handelt sich ja immerhin um eine Eigenschwingung.
Ihr Körper kann diesen Zustand der Mitte finden, wenn Sie dies nur zulassen und nicht natürlich ablaufende Prozesse behindern. Damit dies gelingen kann, muss man lernen, sein eigenes Verhalten genau zu beobachten und zwischen absichtsvoller Manipulation („Was tue oder versuche ich gerade?“) und zulassender Offenheit („Was will eigentlich passieren?“) zu unterscheiden. Damit gibt man der Stimme die Möglichkeit, sich in kürzester Zeit zu entwickeln und zu befreien.

In meinem Unterricht verlassen wir rasch alle Theorie und ich lasse Sie erleben, wie Sie durch einfache, verständliche und effektive Übungen an Atem, Körperwahrnehmung und Stimme einen unmittelbaren Zugang zu Ihrem individuellen Klang erhalten. Der Schwerpunkt dieser Übungen liegt jeweils im Beobachten und Lassen und nicht im absichtsvollen Tun.

Das Erreichen und Erfahren einer auf diesem Wege erreichten Eigen-Schwingung führt zu einer Befreiung von Spannung, größerer körperlicher und stimmlicher Beweglichkeit, erweiterter Ausdrucksfähigkeit und innerer wie äußerer Gelöstheit.

Eine solche ganzheitliche Arbeit an körperlichen und seelischen Verhaltensmustern kann zu unerwarteten Veränderungen nicht nur an der Stimme führen. Lassen Sie sich überraschen…

Die besondere Qualität meines Unterrichtes ergibt sich aus

  • meiner langen Erfahrung als Lied- und Oratoriensänger und Chorleiter,
  • meiner umfassenden Kenntnis des klassischen Gesangsrepertoirs, der Gestaltung unterschiedlicher Gesangsstile und der Historischen Aufführungspraxis,
  • meiner professionellen Begleitung am Flügel oder Cembalo, wodurch sofort ein echtes Musizieren möglich wird,
  • meiner Erfahrung im Umgang mit sängerspezifischen Frage- und Problemstellungen wie Resonanz, Registerwechsel, Umfang, Dynamik, Chorklang etc.,
  • meiner Arbeit als Stimmtherapeut und meinen weitergehenden Kenntnissen von Physiologie, Entspannungstechniken, Stressbewältigung, Energiearbeit, Atembehandlung etc.

 

Hinweis:
Falls es sich bei Ihnen um eine mehr stimmtherapeutische Fragestellung bis hin zur Stottertherapie handeln sollte, ist unter Umständen eine Erstattung durch eine private Krankenkasse möglich. In diesem Falle buchen Sie eine Beratung / Therapie über meine Naturheilpraxis.

Sie finden hier weitere Informationen:

In der FAZ und Traunsteiner Zeitung erschienen Berichte über meine Arbeit, die Sie hier lesen können:

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Traunsteiner Tagblatt 2007

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FAZ Ausschnitt

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FAZ Wochenendbeilage 2006 (ganze Seite)

 

Besonderer Dank gilt Prof. Katrin Neumann (Phoniaterin) für die jahrelange Anregung in Fragen der Stimmtherapie und -diagnostik im Projekt „Kombinierter gesangspädagogischer und phoniatrischer Zugang zur gestörten Sing- und Sängerstimme“ und für die Ermöglichung der Teilnahme am einem wissenschaftlichen Austauschprogramm zwischen der Goethe-Universität Frankfurt und der University of Illinois (Prof. Ron Hedlund).

  • Berichte aus unserer Zusammenarbeit folgten auf zwei internationalen Stimmkongressen:
    V. Internationales Voice Symposium ”Die Berufsstimme” (Salzburg, August 2002)
  • 4. Stuttgarter Stimmtage (Oktober 2002)

Ich war außerdem Dozent zu gesangspädagogischen Fragen auf den Stuttgarter Stimmtagen 2004 („Identität als Grundlage der Gesangspädagogik“) und 2008 („Wer hat die Macht? Der Kampf um die eigene Stimme“).